Es beginnt kurios: Anstatt sich chauffieren zu lassen, steuert Prinzessin Diana ihr rotes Porsche Cabrio selbst. Doch ausgerechnet in der Gegend, in der sie in der Nachbarschaft zur königlichen Familie aufgewachsen ist, verfährt sie sich heillos. In einem Pub fragt sie schüchtern nach dem Weg, sehr zum Erstaunen der Gäste, die kein Wort herausbekommen. Diana erreicht Sandringham erst nach der Queen – ein unverzeihlicher Fehler. Dann wird sie auch noch von dem zugeknöpften Militäroffizier Gregory gemaßregelt, der für die Sicherheit zuständig ist. Ohne dessen Zustimmung kann sie sich kaum frei bewegen. Und dann ist da auch noch die Entfremdung zwischen ihr und Prince Charles, der sie argwöhnisch beobachtet.
Immerhin sieht sie ihre beiden Söhne wieder, William und Harry. Der Koch Darren wird zu ihrem Vertrauten, und auch mit der Kammerzofe Maggie versteht sie sich gut. Doch Diana wird vom Geist von Anna Boleyn verfolgt, jener Frau von Heinrich dem VIII., die hingerichtet wurde. Diana verliert immer mehr den Bezug zur Realität.

Regisseur Pablo Larrain hatte schon in JACKIE (2016) eine Frau in den Mittelpunkt gestellt, die in gesellschaftlichen Konventionen gefangen war und nach einem Ausweg suchte. Natalie Portman läuft darin als traumatisierte Jackie Kennedy kurz nach der Ermordung ihres Mannes orientierungslos durch die Flure des Weißen Haus – so wie jetzt Kristen Stewart durch die Korridore des großen Schlosses irrt. Beide Filme porträtieren berühmte Frauen, die den Anforderungen und Erwartungen, die die Öffentlichkeit an sie stellt, nicht mehr gewachsen sind.