So 29.12. 13:00

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Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit

Deutschland 1986 84 min

Regie: Peter Schamoni

Darsteller: Helmut Griem, Sabine Sinjen, Hans Peter Hallwachs, Walter Schmidinger, Hans Quest

FSK: 6

Ein vielfach preisgekröntes, authentisches Filmdokument über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774-1840). Intrigen und Arroganz seiner Zeitgenossen beeinflussten Friedrichs Leben auf tragische Weise. Weil er die Grenzen seiner Zeit überschreiten wollte, wurde er von seinen Zeitgenossen, denen seine Bilder zu revolutionär erschienen, verkannt oder für verrückt erklärt. Der Film zeigt die Erlebnisse und Landschaften, die den Maler inspirierten und schildert zugleich welchen Intrigen Friedrich durch seine bornierte Umwelt ausgesetzt war.

anlässlich des 250. Geburtstags von C.D. Friedrich

Wenn Menschen in Caspar David Friedrichs (1774-1840) Bildern auftreten, sind sie meist sehr klein und nicht dem Beschauer, sondern der Landschaft zugewandt. Der Film folgt dieser Haltung Friedrichs, indem er den Zuschauer mit den Augen des Malers in die Natur schauen lässt. Nicht die Figur Caspar David Friedrich, „wie sie sich räuspert und spuckt“, ist in diesem Film zu sehen, sondern sein Werk und die Landschaften, die es inspirierte (Pommern Ostseeküste, Rügen, Riesengebirge, Sächsische Schweiz, Böhmen). Dabei ist Friedrich immer zugegen: durch seine Bilder, in seinen Gedanken und im dramatischen Meinungsstreit seiner Zeitgenossen. Die Gegner des Malers charakterisieren allerdings die neuartigen Züge seiner Kunst in ihren ablehnenden Argumenten oft schärfer, als es den Anhängern Friedrichs in ihren zustimmenden Äußerungen gelingt. Höhepunkt ist die Diskussion um die Erteilung eines Lehrauftrags für Landschaftsmalerei an der Dresdner Akademie der Kunst. Friedrich erhält den Lehrauftrag nicht. Dabei spielte die patriotisch-demokratische Gesinnung des Malers eine ebenso große Rolle wie seine Kunstauffassung.

Hauptfigur im Film ist der Arzt und Maler Carl Gustav Carus, ein Schüler und Freund Friedrichs, der 1841, im Jahr nach Friedrichs Tod, die Schrift „Friedrich der Landschaftsmaler - zu seinem Gedächtnis nebst Fragmenten aus seinen nachgelassenen Papieren“ herausbrachte.
Die Ausstellungsszene vor dem Bild „Mönch am Meer“ basiert auf Dialogen von Clemens Brentano und Achim von Arnim, die Heinrich von Kleist am 23. November 1810 mit eigenen Zusätzen in den „Berliner Abendblättern“ veröffentlichte.
Wesentliche Motive des Films sind dem 1985 in der DDR erschienenen Buch: „Caspar David Friedrich - unbekannte Dokumente seines Lebens“ von Karl-Ludwig Hoch entnommen.

Der Spielfilm entstand 1986 in Koproduktion mit der DEFA, erhielt 1987 den Bundesfilmpreis in Gold und beim Kunstfilmfestival in Montreal den 1. Preis.