Überlegungen zu ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD
Einführungsvortrag: Prof. Jürgen Müller, Professur für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, TU Dresden
Eintritt 5 €
Los Angeles 1969, eine Zeit, in der alles im Umbruch ist. Auch Fernsehstar Rick Dalton und sein langjähriges Stunt-Double Cliff Booth müssen sich in einer Branche zurechtfinden, die sie kaum mehr wiedererkennen.
Der neunte Film von Kultregisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino wartet mit einer großen Ensemble-Besetzung auf und huldigt den letzten Momenten von Hollywoods goldenem Zeitalter.
Rick Dalton ist Schauspieler, der sich seit Jahren mit Rollen in Fernsehproduktionen über Wasser hält. Einst war er auf dem Sprung zum Leinwandstar, doch inzwischen ist seine Karriere auf dem absteigenden Ast. Sein ständiger Begleiter ist Cliff Booth, der früher Ricks Stuntman war, nun jedoch eine Art Mädchen für alles ist.
Während Cliff allein mit seinem Hund in einem Wohnwagen im Schatten eines Drive-In-Kinos wohnt, lebt Rick in den Hollywood Hills, genauer gesagt am Cielo Drive. Seit einigen Monaten hat er einen neuen Nachbarn: Der Starregisseur Roman Polanski und seine junge Frau Sharon Tate sind eingezogen und genießen das Leben zwischen Palmen und mondänen Partys.
Während Rick dank des umtriebigen Agenten Marvin Schwartz das Angebot bekommt, in Rom einen Spaghetti-Western zu drehen, läuft Cliff immer wieder ein junges Hippie-Mädchen über den Weg, dem er schließlich einen Lift gibt. Es geht zur ehemaligen Western Stadt Spahn's Movie Ranch, wo sich inzwischen eine Hippie-Clique eingenistet hat, angeführt von Charles Manson.
Der wahre Hauptdarsteller des Films ist Hollywood, vielleicht auch der Mythos eines Hollywoods, wie es in dieser Form nie wirklich existiert hat, so oder so aber längst verschwunden ist. Die lose Handlung ist kaum mehr als ein Korsett, das Tarantino 160 Minuten lang dazu nutzt, seine Filmbegeisterung in Bilder und Töne zu kleiden.